Professor Zamorra begleitet mich in meinem schriftstellerischen Schaffen nun schon mehrere Jahrzehnte. Irgendwann in der Frühzeit brauchten er und ich mal eine Pause voneinander, bedingt allerdings von einer generellen „Schreibunlust, die mich mit Mitte Zwanzig befiel. Wie genau sie zu Stande kam, weiß ich heute gar nicht mehr. Nur noch, dass ich knappe drei Jahre später doch wieder zur Schreibmaschine greifen musste, weil der Drang, die Geschichten, die in mir rumorten, freizulassen, irgendwann nicht mehr zu unterdrücken war. Allerdings hatte ich erst mal (genau genommen viele, viele Jahre) mit dem guten Prof nichts mehr am Hut. Da Werner Giesa – der da längst zum Haupt- und zeitweise alleinigen Autor der Serie avanciert war – mit mir aber den schönen Brauch pflegte, dass wir uns untereinander immer wieder mit Belegexemplaren unserer jeweiligen Veröffentlichungen versorgten (sein Ausstoß in dieser Hinsicht war ungleich größer, was aber weder ihn noch mich abschreckte), war ich immer bestens über den groben Werdegang der Serie informiert.
Mit Folge 718 „Das Dorf der Toten“ (erschienen 2001) unternahm ich schließlich in Zusammenarbeit mit Timothy Stahl einen ersten halbherzigen Wiedereinstiegsversuch. Richtig „Butter bei die Fische“ gab es aber erst noch einmal Jahre später, als ich – unter Susie Picards Redaktionsleitung und bereits nach Werners Tod – den Doppelband 893/94 beisteuerte und Susie mich ermunterte, auch weiterhin Beiträge zu liefern.Zunächst tat ich das sporadisch, mit der Zeit aber immer häufiger. Im Gegensatz zu meinem „ersten Autorenleben“, in dem alle PZ-Romane noch unter dem Sammelpeudonym Robert Lamont erschienen, veröffentliche ich seither unter meinem ureigenen Alias – Adrian Doyle –, das ich schon 1994 für meine Serie VAMPIRA aus der Taufe hob.
Damit aber genug der einleitenden Worte. Aktuell habe ich den Doppelband 1145/46 abgeliefert („Unter dem Aschemond“ und „Sonnen der Magie“). Darin geht es auf einer Gegenwarts- und einer Vergangenheitsebene um ein ganz neu auftauchendes Phänomen… das den Bogen zu längst Vergangenem schlägt und die Krakatau-Katastrophe von 1883 in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt.Kenner meines Handlungsstrangs werden es schon ahnen: Es geht wieder um die lebende Asche, die schon 1816 in London für Furore sorgte und der ich schon einmal einen Doppelband widmete: PZ 1121 und 1122. Allerdings decke ich diesmal Hintergründe auf, die in dieser Form wohl kein Leser erwartet hat.Auch Dylan McMour, die Figur, die mir Oliver Fröhlich nach seinem Ausstieg aus PZ dankenswerter Weise überlassen hat, kommt wieder zum Einsatz. Ob er die Konfrontation mit der Macht, die er klar unterschätzt, überleben wird, lasse ich an dieser Stelle mal offen. Wer es erfahren will, muss sich noch etwas gedulden und darf sich die beiden Erscheinungstermine schon einmal in seinem Kalender notieren: 17. April (Teil 1) und 1. Mai (Teil 2).